HKV Aktuell

"Unsere aktuellen kulturgeschichtlichen Aktivitäten und geplante Veranstaltungen finden Sie hier unter den einzelnen Themenbereichen. Schauen Sie sich um, gerne begrüßen wir Sie persönlich und freuen uns über Interesse und Teilnahme." 

Vorstand des Heimat-und Kulturvereins Lauda

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Veröffentlichung der Gedenkrede 2024

Gedenkrede zum Volkstrauertag am 17.11.2024

Hubert Segeritz, Stv.BM v. Lauda-Königshofen

 

Seit über 100 Jahren denken wir am heutigen Volkstrauertag an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker dieser Erde und an den unsäglichen Schmerz, den die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen über die Menschheit gebracht haben. Wir gedenken der Menschen, die in den beiden Weltkriegen und als Folge von Kriegen als Soldaten oder Zivilisten in Gefangenschaft, als Vertriebene oder Flüchtlinge ihre Gesundheit oder ihr Leben verloren.

 

Einige wenige unter uns haben noch die Schrecken des 2. Weltkriegs als Kinder oder Jugendliche direkt miterlebt. Diakon Schnurr hatte mir heute morgen nach dem Kirchgang erzählt, dass er als 10jähriger das Glutrot der brennenden Stadt Würzburg nach dem Bombenangriff mit eigenen Augen sah und ebenso die Zerstörung von Königshofen und die Luftangriffe auf die Bahnlinie in Lauda mit vielen Todesopfern miterlebte. Im Namen der Stadt möchte ich den Helfern des HKV, des VdK und der Reservistenkamerad-schaft dafür danken , dass sie jedes Jahr die Gräber der damals umgekommenen Kriegsgefangenen pflegen und damit die Erinnerung an Opfer dieses grausamen Krieges für die Nachkommen wach halten.

 

Unser Land wurde in den letzten Jahrhunderten schon von vielen leidvollen Kriegen überzogen, angefangen vom 30jährigen Krieg im 17. Jahrhundert über die napoleonischen Kriege um 1800, den Bruderkrieg 1866 , den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 und die beiden furchtbaren Weltkriege im 20. Jahrhundert.

 

Ich selbst war in der Zeit des „kalten Krieges“ bei der Bundeswehr. Nato und Warschauer Pakt standen sich mitten in Deutschland hochgerüstet gegenüber unter der ständigen Drohung eines atomaren Krieges. Nach der Wiedervereinigung vor 30 Jahren hoffte ich wie viele Andere auf einen dauerhaften Frieden in Europa, seit dem Ukrainekrieg ist auch das eine Illusion. Der Ukraine-Krieg, der Überfall der Hamas mit dem Abschlachten von Menschen und der Antwort der israelischen Armee brachten in den letzten Jahren unermessliches Leid über unschuldige Menschen. Viele kriegerische Auseinandersetzungen mit ihrem unendlichen Leid in Afrika oder Asien sind uns kaum bekannt, weil sie in den Medien kaum erwähnt werden.

 

Warum gibt es so viel Hass, Krieg und Leid auf der Welt?

Warum wurden und werden Religionen und die unterschiedliche Herkunft missbraucht, um Zwietracht zu sähen und Völker, Ethnien und andersgläubige Menschen aufeinander los zu lassen?

 

Das Wort „Frieden“ kommt im Deutschen von Einzäunen, ein Friedhof ist ein eingezäuntes Grundstück. Das hebräische Wort „Schalom“ übersetzen wir mit Frieden, es bedeutet auch Vollkommenheit im Sinne von „umfassendes Heil“. Wie können wir unsere Grenzen und die unserer Nachbarn im Kleinen wie im Großen respektieren und die gegensätzlichen Ansichten respektieren und nach gewalttätigen Auseinandersetzungen die Wunden wieder „heilen“?

Wie schaffen wir Frieden, damit die Opfer unserer Vorfahren nicht umsonst sind?

 

Frieden und Versöhnung fängt bei uns selbst an.

 

Wir können nur Versöhnung und Heil stiften, wenn wir zuerst mit uns selbst versöhnt sind. Menschen, die in sich gespalten sind, spalten auch die Gruppe, in der sie leben. Wenn wir uns mit unserem Partner, unserem Nachbarn, unserem Bruder oder unserer Schwester nach einem Streit oder einer Verletzung nicht versöhnen können, gibt es nur einen Scheinfrieden.

 

Auch unter den Völkern gibt es keinen Frieden ohne Versöhnung. Ein „Siegerfrieden“ mit einem demütigenden Diktatfrieden verhindert im Kleinen wie im Großen eine Versöhnung und ist der Nährboden für neuen Hass. Erlittenes Unrecht, das nicht aufgearbeitet werden kann, wirkt wie ein Krebsgeschwür.

 

Wie den Frieden schließen, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt?

 

Frieden schaffen ohne Waffen oder mit Waffen?

 

Im Ukraine-Krieg werden seit über 2 Jahren Menschen, Zivilisten wie Soldaten regelrecht abgeschlachtet und terrorisiert, weil die in Friedens-Verträgen vereinbarten Grenzen zum Nachbarn nicht eingehalten werden. Im Nahen Osten beobachten wir nach dem Hamas -Überfall auf unschuldige Opfer eine Gewaltspirale, bei der immer mehr Unschuldige in Israel, im Gazastreifen, im Westjordanland und im Libanon zu Tode kommen.

 

Offensichtlich ist die Menschheit noch nicht reif, ihre Probleme auf friedliche Weise zu lösen. Jeder möchte mit seinen Nachbarn in Frieden leben, manche aber nur, wenn der Nachbar die eigenen Friedensbedingungen, also einen Diktatfrieden akzeptiert. Im Kleinen ist es wie im Großen: Es kommt zum Rechtsstreit oder manchmal auch zu Gewalttätigkeiten.

 

So schön es wäre, wir kommen leider nicht daran vorbei, unseren Frieden gegen gewaltbereite Nachbarn angemessen zu verteidigen. Dazu brauchen wir (leider) Institutionen wie Polizei und Gerichte im Inneren. Die Bundeswehr und die NATO brauchen wir zur Verteidigung nach Außen. Wir müssen aber immer auch dafür sorgen, dass diese Machtinstrumente nur zur Abwehr und Abschreckung benutzt werden, damit es möglichst nicht zum Krieg kommt. Wenn wir diese Institutionen nicht schätzen, schützen und unterstützen, können wir auf Dauer unsere Grenzen innerhalb und nach außen nicht „befrieden“ und Grenzüberschreitungen wieder „heilen“.

 

Seit Jahrtausenden kämpfen Menschen gegen Menschen mit Fäusten, Knüppeln, Messern, Schwertern und Spießen, mit Artillerie, Panzern, Flugzeugen, Raketen und Drohnen und stiften mit Worten und in Medien Hass, Verleumdung und Lügen, Un-Frieden und Un-Heil und setzen dafür erfolgreich ihre gut entwickelte technische und kognitive Intelligenz ein.

 

Unsere soziale Intelligenz hat sich in den letzten Jahrtausenden offensichtlich nicht weiterentwickelt.

 

Es gibt aber auch Zeichen der Hoffnung:

 

Zwischen Deutschen und Franzosen gab es seit Jahrhunderten blutige Kriege. Erst nach dem 2. Weltkrieg fand ein Versöhnungs-prozess statt, der aus verfeindeten Völkern gute und friedfertige Nachbarn machte. Auch mit unseren Nachbarn im Osten, mit Polen und Tschechien, kehrte nach der Anerkennung der neuen Grenzen endlich Frieden ein.

 

Kürzlich hörte ich in einem Vortrag ein Interview mit dem Abt Nikodemus der benediktinischen Gemeinschaft Dormitio in Israel.

Diese hat 2 Klöster in Jerusalem am Berg Zion und in Tabgha am See Genezareth. Dort leben und arbeiten gemeinsam Christen, Juden und Muslime. Einige haben durch das Blutbad der Hamas, andere durch die Angriffe der Israelischen Armee Freunde und Angehörige verloren, um die sie gemeinsam trauern.

 

Abt Nikodemus schreibt in einem Rundbrief im August 2024 unter anderem:

 

"Ein Frieden zwischen Israel und den Palästinensern ist möglich. Die Möglichkeit eines Friedens muss beiden Seiten Hoffnung bieten, die Hoffnung auf einen vollkommenen Neuanfang, der sogar größer ist, als das erlittene Trauma. Ein Frieden, der Träume ermöglicht, an die man für sich und seine Kinder bisher nicht zu denken wagte. Als Benediktinermönche lösen wir nicht diesen schrecklichen, brutalen und hasserfüllten Konflikt. Aber wir durften in den vergangenen Monaten erfahren, wie wertvoll Orte wie Tabgha und die Dormitio für die Menschen in diesem Land sein können: Gastfreundschaft und Offenheit, eine Art Schutz und ein Moment des Friedens, Keimzellen für neue Hoffnung. Diese Hoffnung wird uns selbst als Geschenk zuteil, und wir spüren, dass wir diese Hoffnung weitergeben, weiterpflanzen können."

 

Abt Nikodemus sprach im Interview davon, dass er ohne seinen Glauben keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft hätte. Meine Hoffnung ist, dass die Menschheit eines Tages nach den vielen Kriegen mit ihren unzähligen Opfern keine „Machtinstrumente“ mehr braucht, um gewaltfrei miteinander zu sprechen und dass dann Hass durch Liebe abgelöst wird. Die Volkstrauertage als Mahnmale können uns erinnern und motivieren, unseren Beitrag zu leisten, damit das zarte Pflänzchen Hoffnung auf ein friedliches Miteinander wächst und gedeiht.


Volkstrauertag 17.11.2024

Beitrag von Irmgard Jung

LAUDA  In jedem Jahr sind die Menschen aufgefordert,  der  Gewalt zu gedenken, die in kriegerischen Auseinandersetzungen unendlichen Schmerz über ganze Völker brachte, die durch Vertreibung, Gefangenschaft und hundertfachen Tod, durch Verlust ihrer Angehörigen und Freunde unendliches Leid erfuhren, ihre Heimat durch totale Zerstörung verloren. Auch heute noch trügt der Glaube an Frieden – erneut geschehen Verbrechen gegen jegliche Friedensbemühungen -  die ganze Welt „brennt“ in Gewalt, Hass, Unterdrückung und Zerstörung.

Der Heimat-und Kulturverein Lauda (HKV) gestaltete auch in diesem Jahr zusammen mit der Reservistenkameradschaft Lauda und dem Ortsverband VDK Lauda die Gedenkfeier zu diesem wichtigen Termin auf dem Alten Friedhof, wo Karl von Baumbach, stellvertretender Vorsitzender des HKV, die Teilnehmer begrüßte. Für den musikalischen Rahmen zeichneten die Musikkapelle Oberlauda unter Leitung von Maximilian Mohr und der gemischte Chor beider Kirchen unter Leitung von Lukas Köhler verantwortlich. In einer kurzen Andacht erinnerte auch Diakon Schnurr an die schrecklichen Ereignisse des letzten Krieges, die er noch als Kind miterleben musste, und erbat Gottes Segen, gefolgt von einem Grußwort der VdK-Vorsitzenden Wilma Schneider.

In einer eindrucksvollen Gedenkrede fragte Hubert Segeritz in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters: „Wie schaffen wir Frieden, damit die Opfer unserer Vorfahren nicht umsonst sind? Frieden und Versöhnung fängt bei uns selbst an“. „Zeichen der Hoffnung“ sieht Segeritz zum Beispiel im Frieden zwischen Deutschen und Franzosen nach Jahrhunderten blutiger Kriege; ein Versöhnungsprozess nach dem zweiten Weltkrieg machte aus den verfeindeten Völkern gute und friedfertige Nachbarn – und auch weitere Beispiele wie Deutschlands Verhältnis zu Polen und Tschechien bringen Hoffnung - dies  nach Anerkennung neuer Grenzen.

Der Gedenkrede schloss sich die traditionelle Kranzniederlegung durch Bürgermeisterstellvertreter Hubert Segeritz, die VdK-Beauftragte Wilma Schneider, den stellvertretenden HKV-Vorsitzenden Karl von Baumbach und den Vorsitzenden der Reservistenkameradschaft Martin Kollmar an.

 

Mit einem Dank für die Teilnahme verabschiedete Martin Kollmar, Vorsitzender der Reservistengemeinschaft, die leider wenigen Teilnehmer der Gedenkfeier, ehe die Musikkapelle Oberlauda abschließend die Nationalhymne intonierte.

irg/ Bild Jung


Veröffentlichung der Gedenkrede von H. Segeritz

Gedenkrede zum Volkstrauertag vom 17.11.2024

Hubert Segeritz, Stv.BM v. Lauda-Königshofen

 

Seit über 100 Jahren denken wir am heutigen Volkstrauertag an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker dieser Erde und an den unsäglichen Schmerz, den die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen über die Menschheit gebracht haben. Wir gedenken der Menschen, die in den beiden Weltkriegen und als Folge von Kriegen als Soldaten oder Zivilisten in Gefangenschaft, als Vertriebene oder Flüchtlinge ihre Gesundheit oder ihr Leben verloren.

 

Einige wenige unter uns haben noch die Schrecken des 2. Weltkriegs als Kinder oder Jugendliche direkt miterlebt.

Diakon Schnurr hat mir heute morgen nach dem Kirchgang erzählt, dass er als 10jähriger das Glutrot der brennenden Stadt Würzburg nach dem Bombenangriff mit eigenen Augen sah und ebenso die Zerstörung von Königshofen und die Luftangriffe auf die Bahnlinie in Lauda mit vielen Todesopfern miterlebte. Im Namen der Stadt möchte ich den Helfern des HKV, des VdK und der Reservistenkameradschaft dafür danken , dass sie jedes Jahr die Gräber der damals umgekommenen Kriesgefangenen pflegen und damit die Erinnerung an Opfer dieses grausamen Krieges für die Nachkommen wach halten.

 

Unser Land wurde in den letzten Jahrhunderten schon von vielen leidvollen Kriegen überzogen, angefangen vom 30jährigen Krieg im 17. Jahrhundert über die napoleonischen Kriege um 1800, den Bruderkrieg 1866 , den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 und die beiden furchtbaren Weltkriege im 20. Jahrhundert.

 

Ich selbst war in der Zeit des „kalten Krieges“ bei der Bundeswehr. Nato und Warschauer Pakt standen sich mitten in Deutschland hochgerüstet gegenüber unter der ständigen Drohung eines atomaren Krieges. Nach der Wiedervereinigung vor 30 Jahren hoffte ich wie viele Andere auf einen dauerhaften Frieden in Europa, seit dem Ukrainekrieg ist auch das eine Illusion. Der Ukraine-Krieg, der Überfall der Hamas mit dem Abschlachten von Menschen und der Antwort der israelischen Armee brachten in den letzten Jahren unermessliches Leid über unschuldige Menschen. Viele kriegerische Auseinandersetzungen mit ihrem unendlichen Leid in Afrika oder Asien sind uns kaum bekannt, weil sie in den Medien kaum erwähnt werden.

 

Warum gibt es so viel Hass, Krieg und Leid auf der Welt?

Warum wurden und werden Religionen und die unterschiedliche Herkunft missbraucht, um Zwietracht zu säen und Völker, Ethnien und andersgläubige Menschen aufeinander los zu lassen?

 

Das Wort „Frieden“ kommt im Deutschen von Einzäunen, ein Friedhof ist ein eingezäuntes Grundstück. Das hebräische Wort „Schalom“ übersetzen wir mit Frieden, es bedeutet auch Vollkommenheit im Sinne von „umfassendes Heil“. Wie können wir unsere Grenzen und die unserer Nachbarn im Kleinen wie im Großen respektieren und die gegensätzlichen Ansichten respektieren und nach gewalttätigen Auseinandersetzungen die Wunden wieder „heilen“? Wie schaffen wir Frieden, damit die Opfer unserer Vorfahren nicht umsonst sind?

 

Frieden und Versöhnung fängt bei uns selbst an.

 

Wir können nur Versöhnung und Heil stiften wenn wir zuerst mit uns selbst versöhnt sind. Menschen, die in sich gespalten sind, spalten auch die Gruppe, in der sie leben. Wenn wir uns mit unserem Partner, unserem Nachbarn, unserem Bruder oder unserer Schwester nach einem Streit oder einer Verletzung nicht versöhnen können, gibt es nur einen Scheinfrieden.

 

Auch unter den Völkern gibt es keinen Frieden ohne Versöhnung. Ein „Siegerfrieden“ mit einem demütigenden Diktatfrieden verhindert im Kleinen wie im Großen eine Versöhnung und ist der Nährboden für neuen Hass. Erlittenes Unrecht, das nicht aufgearbeitet werden kann, wirkt wie ein Krebsgeschwür.

 

Wie den Frieden schließen, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt?

 

Frieden schaffen ohne Waffen oder mit Waffen?

 

Im Ukraine-Krieg werden seit über 2 Jahren Menschen, Zivilisten wie Soldaten regelrecht abgeschlachtet und terrorisiert, weil die in Friedens-Verträgen vereinbarten Grenzen zum Nachbarn nicht eingehalten werden. Im Nahen Osten beobachten wir nach dem Hamas -Überfall auf unschuldige Opfer eine Gewaltspirale, bei der immer mehr Unschuldige in Israel, im Gazasteifen, im Westjordanland und im Libanon zu Tode kommen.

 

Offensichtlich ist die Menschheit noch nicht reif, ihre Probleme auf friedliche Weise zu lösen. Jeder möchte mit seinen Nachbarn in Frieden leben, manche aber nur, wenn der Nachbar die eigenen Friedensbedingungen, also einen Diktatfrieden akzeptiert.

Im Kleinen ist es wie im Großen: Es kommt zum Rechtsstreit oder manchmal auch zu Gewalttätigkeiten.

 

So schön es wäre, wir kommen leider nicht daran vorbei, unseren Frieden gegen gewaltbereite Nachbarn angemessen zu verteidigen. Dazu brauchen wir (leider) Institutionen wie Polizei und Gerichte im Inneren. Die Bundeswehr und die NATO brauchen wir zur Verteidigung nach Außen. Wir müssen aber immer auch dafür sorgen, dass diese Machtinstrumente nur zur Abwehr und Abschreckung benutzt werden, damit es möglichst nicht zum Krieg kommt. Wenn wir diese Institutionen nicht schätzen, schützen und unterstützen, können wir auf Dauer unsere Grenzen innerhalb und nach außen nicht „befrieden“ und Grenzüberschreitungen wieder „heilen“.

 

Seit Jahrtausenden kämpfen Menschen gegen Menschen mit Fäusten, Knüppeln, Messern, Schwertern und Spießen, mit Artillerie, Panzern, Flugzeugen, Raketen und Drohnen und stiften mit Worten und in Medien Hass, Verleumdung und Lügen, Un-Frieden und UN-Heil und setzen dafür erfolgreich ihre gut entwickelte technische und kognitive Intelligenz ein. 

 

Unsere soziale Intelligenz hat sich in den letzten Jahrtausenden offensichtlich nicht weiterentwickelt.

 

Es gibt aber auch Zeichen der Hoffnung:

 

Zwischen Deutschen und Franzosen gab es seit Jahrhunderten blutige Kriege. Erst nach dem 2. Weltkrieg fand ein Versöhnungsprozess statt, der aus verfeindeten Völkern gute und friedfertige Nachbarn machte. Auch mit unseren Nachbarn im Osten, mit Polen und Tschechien, kehrte nach der Anerkennung der neuen Grenzen endlich Frieden ein.

 

Kürzlich hörte ich in einem Vortrag ein Interview mit dem Abt Nikodemus der benediktinischen Gemeinschaft Dormitio in Israel.

Diese hat 2 Klöster in Jerusalem am Berg Zion und in Tabgha am See Genezareth. Dort leben und arbeiten gemeinsam Christen, Juden und Muslime. Einige haben durch das Blutbad der Hamas, andere durch die Angriffe der Israelischen Armee Freunde und Angehörige verloren, um die sie gemeinsam trauern.

 

Abt Nikodemus schreibt in einem Rundbrief im August 2024 unter anderem:

 

"Ein Frieden zwischen Israel und den Palästinensern ist möglich. Die Möglichkeit eines Friedens muss beiden Seiten Hoffnung bieten, die Hoffnung auf einen vollkommenen Neuanfang, der sogar größer ist als das erlittene Trauma. Ein Frieden, der Träume ermöglicht, an die man für sich und seine Kinder bisher nicht zu denken wagte.

Als Benediktinermönche lösen wir nicht diesen schrecklichen, brutalen und hasserfüllten Konflikt. Aber wir durften in den vergangenen Monaten erfahren, wie wertvoll Orte wie Tabgha und die Dormitio für die Menschen in diesem Land sein können: Gastfreundschaft und Offenheit, eine Art Schutz und ein Moment des Friedens, Keimzellen für neue Hoffnung. Diese Hoffnung wird uns selbst als Geschenk zuteil, und wir spüren, dass wir diese Hoffnung weitergeben, weiterpflanzen können."

 

Abt Nikodemus sprach im Interview davon, dass er ohne seinen Glauben keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft hätte.

 

Meine Hoffnung ist, dass die Menschheit eines Tages nach den vielen Kriegen mit ihren unzähligen Opfern keine „Machtinstrumente“ mehr braucht, um gewaltfrei miteinander zu sprechen und dass dann Hass durch Liebe abgelöst wird.

Die Volkstrauertage als Mahnmale können uns erinnern und motivieren, unseren Beitrag zu leisten, damit das zarte Pflänzchen Hoffnung auf ein friedliches Miteinander wächst und gedeiht.


Grabpflege des Gräberfeldes der Kriegsopfer im Alten Stadtfriedhof Lauda

Die jährliche Grabpflege des Gräberfeldes der Kriegsopfer gehörte auch in diesem Herbst zum „Programm“ des Heimat- und Kulturvereins Lauda (HKV) und wieder trafen sich die bewährten Helfer im Alten Stadtfriedhof, um diese Ruhestätte wie in jedem November erneut in einen gepflegten Zustand zu versetzen und winterfest zu machen.

Ausgestattet mit den nötigen Geräten wie Ast- Rasen- und Heckenscheren, diversen Laubrechen, genügend Abfallbehältern und mit viel Krafteinsatz rückten Karl von Baumbach vom HKV, sowie Frank Fehlhauer, Martin Kollmar, Hans-Georg Schäfer, Viktor Tuchscher und Sven Walter und von der Reservistenkameradschaft zusammen mit Wilma Schneider, Günter Schmitt und Gerhard Kuhn vom Ortsverband Lauda des VdK dem Wildwuchs erfolgreich zu Leibe. Zufrieden konnte man nach Beendigung der Arbeiten den Heimweg antreten – auch in den weiteren Jahren wird man sich wieder der gleichen Aufgabe widmen.

irg/Bild: Jung


Volkstrauertag 2024

Lauda I Auch in diesem Jahr gestaltet der Heimat- und Kulturverein Lauda (HKV) zusammen mit der Reservistenkameradschaft Lauda und dem VDK Lauda das Totengedenken auf dem „Alten Friedhof“ am Sonntag, 17. November um 14 Uhr. Die Gedenkrede zum Volkstrauertag hält Bürgermeister Dr. Braun, die musikalische Begleitung der Gedenkfeier liegt in den Händen der Musikkapelle Oberlauda und des gemischten Chores beider Kirchen.  Der HKV erwartet für dieses wichtige Gedenken eine rege Beteiligung.

 

Bereits am Samstag, 16. November treffen sich die aktiven Helfer zur jährlichen Gräberpflege um 9.30 Uhr auf dem Stadtfriedhof. Entsprechende Gerätschaften sollten mitgebracht werden.

 

Irg